Mappe

Die Bewerbung erfolgt mit einem formlosen Schreiben, dem folgende Unterlagen beizufügen sind…genau mit solchen Sätzen stehe ich immer wieder vor dem Dilemma, was die schönste zusammengestellte Mappe nützt, wenn die Blätter dann am Ende in einen formlosen Ordner gequetscht werden müssen, der der ganzen Arbeit den Anmut eines Ablageordners verleiht, mit Unterlagen für die Steuerabrechnung.

Da der Abgabetermin ungewöhnlicherweise noch ein paar Tage in der Zukunft lag, habe ich mich an die Arbeit gemacht, diesmal selbst einen Ordner zu fertigen, der den Inhalt in ansprechender Weise präsentieren kann.

Jetzt liegt es in der Hand und der entsprechenden Tagesform der Jury genau diesen Ordner, mit seinem Inhalt interessant zu finden. Und dann sehen wir weiter….

 

aufgezogen

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Was ich bei dieser Bilderserie verheimliche und nun doch in Worte fasse ist das Scheitern bei der kreativen Arbeit, die einen an jedem Punkt des Prozesses treffen kann. Am meisten natürlich dort wo es nicht erwartet wird.

Hier nun beim Aufziehen der Fotoarbeiten hat mich das Scheitern gleich bei der ersten Arbeit ereilt, so dass auf das Aufziehen gleich wieder das Abziehen folgte, was sich als ein Abreissen darstellte und dem Labor einen weiteren Auftrag bescherte.

Ein paar Mal durchgeatmet, ein wenig die Haare gerauft, habe ich die Arbeiten dann fertig gestellt und mich wieder einmal damit abgefunden, dass auch wiederkehrende,  oft durchgeführte Arbeitsschritte konzentriert angegangen werden sollten.

 

Intermezzo

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„heim@“     2016

Mixed Media (Linoldruck auf Japanpapier auf Untermalung) auf Sperrholz

35 x 78 x 0,5 cm

Eine von diesen Arbeiten, die nicht abgeschlossen in den Ecken des Arbeitsraumes auf ihre Vollendung hoffen und die versuchen sich bei jedem umherschweifenden Blick ins Aufmerksamkeitsfeld zu heben.

Das aufgezogene Japanpapier hat eine magnetische Wirkung auf sich annähernde Fingerspitzen. Immer wieder wenn ich an der Arbeit vorbeikomme, möchte ich über das feine Papier streichen. Dann, im nahezu letzten Moment, mahnt der innere Wächter davon ja die Finger zu lassen.

 

 

Laborarbeit

Laborarbeit

Der Fotoabzug mit der Belichtungsprobe aus dem Labor zeigt  mir die letzten Korrekturen, bevor die endgültigen Abzüge gefertigt werden, die mittlerweile auch schon im Atelier auf ihre weitere Bearbeitung warten.

Zwischen Hoffen und Bangen hebt ein Diktator die Hand zum Gruß. So alt wie die Vorlagen und ersten Ideen für diese Arbeiten mittlerweile sind, haben sie leider nichts an ihrer Aktualität eingebüßt.

 

Schwarzmalen

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Das Ringen um die richtige Buchstaben, die sich zu Wörtern formen, um dann hier ein paar sinnvolle Sätze zu ergeben, gestaltet sich heute schwieriger als geplant. Von einer Schreibblockade zu sprechen wäre übertrieben.

Doch wie die einzelnen Buchstaben sich am Ende zu verwertbaren Wörtern finden, so werden auch diese Arbeiten sich nach dem Schwärzen weiter entwickeln.

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Rückseite

An was arbeitest Du im Moment, die Frage traf mich auf dem linken Fuß. Die Antwort, das kann ich Dir gar nicht genau und schon gar nicht hier im Small-Talk erklären, die mir sofort durch den Kopf geschossen ist, habe ich für mich behalten. So war es ein ungenaues Erklären, mit der Einigung Arbeitsbeispiele zu senden. Auch die Antwort auf die Frage, warum arbeitest Du auf diese Weise, die zum Glück nicht gestellt wurde, ist nicht leicht zu beantworten. Mit der korrekten und leichten Antwort würde ich den Fragesteller wahrscheinlich in seiner Meinung zu den Kreativen bestärken oder klar ins Wanken bringen. Wer die Antwort jetzt hier erwartet, den muss ich enttäuschen. Sie bleibt im Verborgenen.

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Das ich nun Rückseiten mit Farbe bestreiche und darauf scheinbar unkontrolliert Striche ziehe. Was für abenteuerliche Geschichten soll ich darum bloß konstruieren?

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2016_AHF_Dollar_VII