Kategorie: Wettbewerbe
Fliegende Fahnen
Mit fliegenden Fahnen schwebe ich den Terminen entgegen, an denen das Modell fertig gebaut, abgelichtet und beschrieben auf die Reise geschickt werden wird, um am Schreibtisch mir unbekannter Kulturmenschen, auf seine Tauglichkeit für deren Ausstellungsprojekt geprüft zu werden.
Die Prüfung, bei der oft nicht mehr als ein konzentriertes Überfliegen der Mengen an Unterlagen möglich ist, wird begleitet von meinem hunderte Kilometer entfernten Hoffen, gerade zum richtigen Zeitpunkt betrachtet zu werden um haften zu bleiben.
Und dann wird richtig gebaut.
Edizione dell’arte No. 4
Ein kleiner, schöner Wettbewerb, zum Ausprobieren neuer Bildideen. Durchgeführt durch den BBK Braunschweig in Verbindung mit einem befreundeten Weinhaus.
Hier das Ergebnis mit den Teilnehmern.
Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes
Zum ersten Mal wurde der Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes ausgeschrieben. Die Idee kann man in Zeiten der leerer werdenden Kassen nicht hoch genug würdigen. Der Preis ist gedacht für Künstler, die ihren Wohnsitz im Gebiet des Verbandes haben, für ein Werk oder die Gesamtleistung. Die Abwicklung der Ausschreibung bis zur Benachrichtigung und der Rücksendung der Bewerbungsunterlagen war absolut professionell. So weit so gut.
Die für die Auswahl zuständige, unabhängige Kunstkommission war mit ausgewiesenen Fachleuten besetzt. Ausgewählt aus 140 eingereichten Bewerbungen, für eine Ausstellungsreihe durch das Gebiet des Verbandes wurden neun Künstler, von denen einer den Kunstpreis 2009 erhält.
Schaut man sich die Liste der ausgewählten Künstler nun etwas genauer an, fällt doch auf, dass von diesen neun 3 aus dem nahen Umfeld eines der Juroren kommen. Jetzt gilt es also genau hinzuschauen, ob diese 3 den an sie gestellten Qualitätsanspruch halten werden.
Ich bin gespannt und nicht neudisch, dass ich diesmal nicht dabei bin. Das nicht Dabeisein hilft mir diesmal genauer zu schauen und bei Gefahr den Finger zu heben, um ihn mir im schlimmsten Fall zu verbrennen.
zeitraum
Ideen tauchen immer wieder aus der nebelhaften Erinnerung auf und begleiten mich ein Stück des Weges.
Ich erinnere mich an eine Serie von Ateliergesprächen, zu denen auch ein Katalog erschienen ist. Dort findet sich ein Foto, auf dem ich redend und zeigend auf das Modell einer Installation abgebildet bin.
Auf dem weiteren Weg anläßlich einer Ausstellung, die zumeist Arbeitsstände von Arbeiten zeigte und deshalb „in Arbeit“ betitelt war, gab es eine Überarbeitung dieses Modells zu sehen. Nun am Ende einer geschätzten Zeit von 6 Jahren, findet sich das entstaubte Modell im Atelier auf einem Tisch zu einer Fotoserie wieder, die die Grundlage für eine Projektbeschreibung sein wird.
Ich bin selbst gespannt, wie lange mich diese Idee noch begleiten wird, wie viele Veränderungen sie durchlebt, bevor sie eine, wie auch immer geartete Realisierung erlebt.
Blick hinein – 4. Woche
Notwendige Zeitdiebe (Momo grüßt freundlich) halten mich am Schreibtisch. Dieser Eintrag ist es nicht, sondern ein Bewerbungsschluß für eine jurierte Ausstellung rückt unaufhaltsam näher.
Die Unterlagen sind mittlerweile versandfertig eingetütet. Nur die richtigen Postgebühren zu finden, bereitet mir einiges an Kopfzerbrechen. Doch mich darüber zu ärgern, habe ich mittlerweile aufgegeben, da die Post als Feindbild nicht mehr taugt, seit sie privatisiert ist (Ebbo, wie geht es dir damit?).
Arbeitsruhe
Den letztmöglichen Moment zur Arbeitsaufnahme abpassen, dann wird es gut, aber auch immer etwas hektisch.
Die Unterlagen für einen weiteren Wettbewerb sind zusammengestellt und abgegeben. Erst einmal Zeit in ein kleines Loch zu fallen, die die vorangegane Hektik ausgleicht, um für die nächsten Aufgaben gerüstet zu sein, die die nächsten 14 Tage füllen werden.
Die Erstellung einer Präsentation für eine mögliche Installation in einer tunnelähnlichen Unterführung unter einem Kanal, der täglich von Tausenden von Personen frequentiert wird, die Vorbereitung von Arbeiten für einen Kunstmarkt und der Besuch einer Galerie in Berlin (vielleicht wird eine Ausstellung draus), stehen bevor.
Die positiven Ausgänge werde ich hier gebührend feiern, alles andere findet seinen Niederschlag in sofortiger Mißachtung (nach kurzem Blick ob erkannbar ist, worin die Ablehnung liegen könnte).
Leider müssen wir Ihnen….
„Vielen Dank für Ihre Bewerbung zum Ausstellungsprojekt. Die Jury hat am 02. Juli 2008 getagt….Leider konnte Ihr Beitrag nicht die Mehrheit der Jury gewinnen…..Wir danken herzlich für die Beteiligung!“
Wenn ich mich richtig erkundigt habe, heißt das isländische Wort „saklaus“ „ohne Schuld“ oder auch „schuldlos“ . Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Der Stein befindet sich oben rechts auf der Kante dieser Arbeit.
Wenn der Postbote klingelt und mir einen Umschlag, der die Größe der Einsendung zu dem Wettbewerb hat, in die Hand gibt, hat es fast keinen Sinn diesen Umschlag zu öffnen. Zusagen sehen anders aus!
In den Wald gehen, die Bäume anbrüllen und nach einer kurzen Phase des Denkens: warum tust du dir dieses eigentlich immer wieder an, ein neuer Aufbruch. Anders kann ich so einem Umschlag nicht begegnen. Sisyphos hat einen weiteren Mitstreiter gefunden.