Die Grundlage ist nach vier Durchläufen mit Stativ und Kamera bewaffnet gelegt. Endlich wieder einmal mit Negativmaterial gearbeitet, kommt mir dieses Warten auf das Ergebnis fast schon nicht mehr zeitgemäß vor. Die Entschleunigung beim Erzeugen der Arbeitsgrundlage ist Teil des Prozesses geworden, der nicht mehr komplett in der eigenen Hand liegt und der durch die Verwendung von überlagertem Fotomaterial nicht vorhersehbar ist.
Der Tag nach dem Frostlauf brachte noch einmal drei Umläufe bei der Kirche. Wobei sich bei dem 18 Uhr Lauf schon andeutete, was dann um 24 Uhr Gewissheit war. Die Stadt stand im Zeichen eines Fußballspieles, deren Fans nicht umbedingt auf die Aufnahmen kommen sollten und die die Stadt auf ihrem Hin-, wie auch Rückweg mit ihren Hinterlassenschaften übersäte. Dazu kamen noch pinkelnde, wankende Zweibeiner, die aus den letzten Aufnahmen herausgehalten werden mußten.
Nicht ganz gut organisiert bei der Wahl des Tages und immer der Gefahr ausgesetzt als Spielball benutzt zu werden, wenn der Blick aus einer Rotte heraus auf den einsamen Mann mit dem Stativ fallen sollte, der im Dunkel um eine Kirche schleicht.