Während ich mir den salzigen Geschmack von der Oberlippe lecke, starre ich unverwandt in den Himmel, in die Richtung aus der ich hoffe, dass sich die Wolkentürme im Laufe der Zeit, die ich hier mitten auf dem abgeernteten Feld stehe, die nackten Fußsohlen von den Resthalmen der Kornstängel aufgespiesst, auftürmen und mich mit einer Flut kühlender Nässe umströmen.
Die Stille, die überall herrscht ist der Hitze geschuldet, die auf der Stadt lastet und die sich die Menschen wieder wünschen, wenn der Regen nach drei Tagen nicht aufgehört hat und die feuchte Kälte sich festsetzt.
Mir fällt Tamara Danz ein, die eine andere Flut besang, doch wunderschön:
Flut, bitte komm, Flut
kühl mich, spül mir das Salz von der Haut.
Flut, bitte komm, Flut
nimm mich mit, trag mich hier raus.
Mit hölzernem Getöse ergießt es sich in die Grube, sie läuft voll, die Wellen rauschen an den Strand, darüber hinaus, in einem irrsinnigen Strudel verschwindet der ganze Spuk als wäre es nie passiert.
Am Rand der Grube stehend deutet nichts mehr darauf hin. Alles glänzt, alles ist sauber und von irgendwoher ist noch ein Stück Musik zu hören….Flut….